Dieses Jahr fand die U18-Landtagswahl statt. U18 ist das Pendant zu den „echten“ Wahlen: Kurz vor der jeweiligen Europa-, Bundestags- oder Landtagswahl haben landesweit alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren eine Woche lang die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Vom 21.09. bis 29.09. konnte diesmal gewählt werden. U18 soll, in Vorbereitung auf die Wahlen, Anlass für selbstorganisierte politische Bildung bieten. Im Optimalfall kann die U18-Wahl sogar in zwei Richtungen wirken: Junge Menschen beschäftigen sich mit Politik – und bringen junge Themen in die Politik ein. Durch die Wahlergebnisse wird auch sichtbar, wie eine von Jugendlichen gewählte Regierung aussehen würde.
In der Region Bayreuth wurde die U18-Wahl vom Stadt- und Kreisjugendring Bayreuth organisiert, die eigene Wahllokale am ZOH und am Hauptbahnhof betrieben haben. Dazu kommen dieses Jahr Wahllokale in der Mittelschule Weidenberg, Karl-Gebhard-Schule Weidenberg, Grund- und Mittelschule Pottenstein, Jacob-Ellrod-Realschule Gefrees und in den Gemeinden Speichersdorf, Goldkronach, Heinersreuth und Bischofsgrün. Mit dieser Vielzahl an Wahllokalen im Landkreis wurden insgesamt 821 Stimmzettel für den Wahlkreis Bayreuth abgegeben, wovon 413 Erst- und 408 Zweitstimmen gültig waren. Eine solch hohe Beteiligung zeigt die positive Aufnahme dieses Formats.
Auf dem ersten Platz der Direktkandidierenden vom gesamten Wahlergebnis für die Region Bayreuth steht Mario Schulze (AfD) mit 25,91%, gefolgt von Franc Dierl, CSU mit 24,46%. Den dritten Platz belegt Halil Tasdelen (SPD) mit 22,03%. Auf Platz vier kommt der Kandidat der Freien Wähler Stefan Frühbeißer mit 8,23%, gefolgt von Luisa Funke-Barjak (FDP) mit 6,30%. Tim Pargent von den Grünen kommt mit 5,33% noch knapp über die 5% Hürde, was den restlichen Parteien nicht mehr gelungen ist.
Bei der Auswertung der Zweitstimme konnte die CSU mit 29,41% die jungen Wähler*innen überzeugen. Die AfD erreichte den zweiten Platz mit 25,25%, die SPD landet mit 20,10% auf den dritten Platz.
Die meisten Jugendlichen konnten an den Wahllokalen der Schulen erreicht werden, weil ihnen direkt vor Ort die Möglichkeit geboten wurde, niedrigschwellig ihre Stimme abzugeben. Mit insgesamt knapp 135 Stimmen der öffentlichen Wahllokale, die von den Jugendlichen in ihrer Freizeit besucht wurden, wird aber auch deutlich, dass sie sich aktiv mit politischen Themen auseinandersetzten und der demokratischen Partizipation einen hohen Stellenwert zusprechen. Doch ganz gleich, wo die Stimme abgegeben wurde, durch die U18-Landtagswahl konnten die Jugendlichen in Stadt und Landkreis Bayreuth den Prozess des Wählens ausprobieren und sich dadurch auf die echten Wahlen vorbereiten.